Understand the 9 film set etiquettes before, during, and after filming.

Die wichtigsten Set-Regeln

Find out everything you need to know about how to behave on set before, during and after filming.

Egal wie unübersichtlich ein Filmset erscheinen mag – die Abläufe dort folgen immer einem Plan. Um Dir die Orientierung zu erleichtern, haben wir die wichtigsten der ungeschriebenen Regeln und Gesetze, die dort gelten, zusammengetragen.

1. Niemals rennen! Leise sein!

Am Set geht man

Auf einem Filmset rennt man nicht. Niemals. Egal wie schnell es gehen muss oder wie hoch der Druck ist. Warum nicht? Die Unruhe, die man damit auslöst, steht in keinem Verhältnis zum Zeitgewinn. Ein Filmset ist ein Ort von großer künstlerischer Konzentration, außerdem führen manche Mitarbeiter technisch präzise oder anderweitig filigrane Arbeiten aus. Hektik ist deshalb nicht nur kontraproduktiv, sie kann sogar gefährlich sein.

Nicht schreien

Um eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre zu bewahren schreit man auch nicht oder redet übertrieben laut. Einzige Ausnahme: die Ansagen der Regieassistenz oder Set-Aufnahmeleitung.

2. Halte Kommunikationswege und Hierarchien ein!

Die Drehsituation bestimmt die Arbeit

Filmsets sind so aufgebaut, dass die vielen unterschiedlichen Drehsituationen, die im Rahmen einer Produktion anfallen, flexibel und effizient bearbeitet werden können. Sei es eine Massenszene mit 500 Komparsen, ein technisch komplizierter Autostunt oder eine emotionale Liebesszene. Diese Drehsituationen stellen sehr unterschiedliche Anforderungen an die Arbeit der Abteilungen und an die Abläufe.

Hierarchie am Set

Unterschiedliche Drehsituationen können trotzdem gleichermaßen bedient werden, weil die Arbeit am Set auf klaren Kommunikationswegen und Hierarchien basiert, die flexibel und effizient an die jeweilige Drehsituation angepasst werden. Ihre Nichtbeachtung kann einen reibungslosen Fluss der Dreharbeiten erheblich behindern.

Understand communication channels and hierarchies on a film set.
Understand communication channels and hierarchies on a film set.

3. Vorstellungen der Regie annehmen!

Die Regie herrscht über das Set

Die Aufgaben am Set sind klar verteilt, jeder ist für seinen Arbeitsbereich zuständig. Es gehört nicht zu Deinen Aufgaben, Dich in andere Abteilungen einzumischen, insbesondere nicht in die Arbeit der Regie. Diese gibt die Regeln am Set vor und schafft sich dadurch den Raum, in dem sie kreativ arbeiten kann und möchte.

Entscheidungen respektieren

Von jedem Mitarbeiter wird erwartet, dass er sich an diese Spielregeln anpasst. Dazu gehört, Regieansagen als verbindlich anzunehmen. Falls Dir eine Regieansage nicht unmittelbar einleuchtet, wird sie mit Sicherheit dennoch einen fundierten Hintergrund haben. Stell Dir vor, alle Mitarbeiter würde jede Ansage hinterfragen – der Drehfortschritt wäre quasi null.

4. Respekt vor dem Equipment anderer Abteilungen!

Finger weg vom Equipment

Egal ob etwas im Weg steht oder Du „nur mal eben so“ etwas brauchst – das Equipment anderer Abteilungen ist tabu. Ausrüstung ist kein Allgemeingut, sondern wird am Set von den Abteilungen verwaltet. Equipment kann teuer oder fragil sein und manchmal ist bei seinem Einsatz besondere Vorsicht geboten.

Erst fragen

Bevor Du etwas benutzt oder auch nur anfasst, solltest Du deshalb um Erlaubnis bitten, selbst wenn Du es nur aus dem Weg räumen möchtest. Es gilt als respektlos, Equipment ohne vorherige Billigung der Abteilung zu bewegen. Das heißt aber natürlich nicht, dass Du nicht mit anfassen solltest, wenn jemand eine helfende Hand benötigt, im Gegenteil. Ansonsten gilt: Immer fragen – auch, bevor Du fremde Ausrüstung als Sitzgelegenheit verwendest.

Frage immer erst um Erlaubnis, bevor du Equipment anfasst.
Frage immer erst um Erlaubnis, bevor du Equipment anfasst.

5. Finde eine Position und bleibe dort!

Geh aus dem Weg

Proben und Aufnahmen folgen einer klaren Struktur. Zu Beginn sagt die Regie an, welche Kameraeinstellung sie filmen möchte, und diese wird von allen Abteilungen vorbereitet. Danach wird so lange geprobt und gedreht, bis die Regie mit der Aufnahme zufrieden ist. In diesem Zeitraum sind die Abläufe immer gleich. Die Schauspieler spielen den immer selben Ausschnitt, die Kamera filmt mit den immer gleichen Bewegungen und nach jedem Durchlauf bringen alle Abteilungen ihren Arbeitsbereich wieder auf Anfang. Wieso also für Unruhe sorgen, indem Du bei jedem Durchlauf woanders stehst?

Bleib aus dem Weg

Suche Dir vor der ersten Probe eine Position, von der aus Du das Geschehen verfolgen und nach jedem Take Deine Korrekturen vornehmen kannst, und bleibe bis zum Ende der Einstellung dort. Das ist schwieriger, als es sich anhören mag. An einem Filmset gibt es mehr Möglichkeiten, falsch zu stehen als richtig. Du darfst weder im Licht stehen noch im Blick der Schauspieler und Du solltest vermeiden, zwischen Regie und Kamera bzw. Regie und Schauspielern zu stehen für den Fall, dass diese sich mit Blickkontakt verständigen möchten. Du wirst merken: Hast Du einmal eine gute Position gefunden, wirst Du sie eh nicht wieder verlassen wollen.

6. Regiekorrekturen zuerst!

Versteh die Prioritäten

Nach jeder Probe oder Aufnahme gibt es viel zu tun. Alle Mitarbeiter stürzen sich auf die Schauspieler, das Set oder die Technik und bringen ihren Arbeitsbereich wieder auf Anfang. Richtig? Falsch! Zunächst einmal hat die Regie Vorrang. Sie führt das Drehgeschehen durch und hat deshalb auch das Vorrecht, nach einem Take als Erste Korrekturen vorzunehmen. Häufig ist sie mit ihrem Monitor weiter von den Schauspielern entfernt als etwa die Kamera, der Ton oder selbst Maske und Garderobe. Wenn sich nach dem „Danke, aus.“ nun alle auf die Schauspieler und das Set stürzen, hat sie das Problem, dass sie als Letzter bei den Schauspielern ankommt und diese mit ihrer Aufmerksamkeit möglicherweise schon wieder ganz woanders sind.

Warte auf deinen Einsatz

Deshalb: Regiekorrekturen immer zuerst. Nach jedem Durchlauf bleiben alle Mitarbeiter auf ihren Positionen, bis die Regie ihre Korrekturen abgeschlossen hat; erst dann bringen sie ihren Arbeitsbereich wieder auf Anfang. Das konzentriert die Aufmerksamkeit der Schauspieler auf die Regie und sorgt für einen geordneten Ablauf.

7. Keine Korrekturen kurz vor Dreh!

Korrigiere gleich, wenn ein Problem auftritt

Die Proben laufen vor sich hin, und Dir fällt auf, dass es in Deinem Arbeitsbereich ein Problem gibt, welches Du vor Beginn der Aufnahmen dringend korrigieren musst. Wann ist der beste Moment, um zu unterbrechen und die Korrektur anzusagen? Möglicherweise beim Drehfertigmachen direkt vor der ersten Aufnahme? Nein, Du solltest eine Korrektur immer unmittelbar ansagen. Konzentration und Emotionalität der Schauspieler steigern sich zur Aufnahme hin, und es ist unglücklich für die Regie, wenn direkt vor dem ersten Take noch einmal eine längere Unterbrechung eintritt.

Belästige Regie und Darsteller nicht

Das Drehfertigmachen ist den absolut letzten Arbeiten vorbehalten und sollte entsprechend kurzgehalten sein. Je früher Du also Deine Korrekturen ansagst, desto besser. Dies gilt übrigens auch für Aufnahmen – nichts ist ärgerlicher, als wenn die Regie mit einem Take bereits zufrieden ist, aber in Deinem Arbeitsbereich hat etwas geklemmt, was eine Wiederholung notwendig macht.

Korrigiere Fehler in deinem Aufgabenfeld bevor der Dreh beginnt.
Korrigiere Fehler in deinem Aufgabenfeld bevor der Dreh beginnt.

8. Respekt vor Schauspielern!

Verstehe Eigenarten

Schauspieler nehmen am Set zu Recht eine Sonderposition ein. Sie sind die Einzigen, die nicht den Schutz haben, hinter der Kamera zu arbeiten, stattdessen stellen sie sich selbst als Person für den Film zur Verfügung. Sie müssen ihre Emotionen sichtbar machen und erleben, sonst nimmt ihnen die Kamera – und damit der Zuschauer – ihr Spiel nicht ab. Darauf solltest Du Rücksicht nehmen. Du solltest ihre Eigenarten und Methoden genauso respektieren wie ihre nachvollziehbaren Strategien, sich zwischen den Takes zu schützen.

Respektiere den Schauspielprozess

Wenn sich ein Schauspieler auf eine emotional komplexe Szene vorbereitet, solltest Du ihn nicht in seiner Konzentration stören, und wenn er eine schwierige Liebensszene spielt, solltest Du nicht danebenstehen und herzhaft in Dein Käsebrötchen beißen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag – der Job des Schauspielers ist einer der härtesten am Set.

9. Benimm so wie abseits des Sets

Leg gute Manieren an den Tag

Ansonsten gilt: Verhalte Dich höflich und respektvoll wie im normalen Leben auch. Jede einzelne Position an einem Filmset trägt eine hohe Verantwortung und ist essentiell für die Filmherstellung, und häufig bringen Filmschaffende ihre Arbeitskraft und ihr Handwerk weit über gesetzliche Bestimmungen hinaus ein, auch Praktikanten. Unabhängig von der eigenen Position gilt es das zu respektieren.

Genieß die Erfahrung

Ein Set bringt Menschen mit einer Vielfalt an Fähigkeiten und Kenntnissen zusammen wie wohl nur wenige andere Branchen, und man kann jeden Tag etwas Neues lernen, was unheimlich bereichernd sein kann. Nicht nur das macht ein Filmset zu einem der schönsten, aufregendsten Arbeitsorten, die man sich vorstellen kann.